Bei der folgenden Übersicht handelt es sich um kurze Darstellungen einiger Störungsbilder, die ich in meiner Praxis behandel. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit, zudem können sich individuell andere Symptome, als die beschriebenen zeigen.
Depression
Im Laufe ihres Lebens erkranken ca. 17% der Gesamtbevölkerung an einer Depression. Aber nicht jede „schlechte Phase“ ist eine therapiebedürftige Depression. Bei ungewöhnlich schlechter Stimmung, über die meiste Zeit des Tages, die wenig von äußeren Umständen beeinflusst wird, Interesse und/oder Freudverlust, einem verminderten Antrieb und/oder einer erhöhten Ermüdbarkeit, könnte es sich um eine Depression handeln. Weitere Symptome können sich durch Verlust des Selbstvertrauens, Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle, Gedanken an den Tod, Denk- oder Konzentrationsschwierigkeiten, Unentschlossenheit, Schlafstörungen und verändertem Appetit äußern.
Agoraphobie (sog. „Platzangst“)
Große Furcht vor Menschenmengen und/oder öffentlichen Plätzen, Angst alleine zu verreisen und/oder sich weit von zu Hause zu entfernen. Bewusstsein darüber, dass das Verhalten übertrieben ist. Dieses Krankheitsbild wird häufig durch körperliche Symptome wie z.B. Herzklopfen, schwitzen, zittern, Mundtrockenheit, Schwindel, Angst vor Kontrollverlust und/oder Atembeschwerden begleitet.
Soziale Phobie
Vermeiden von Situationen bei denen der Betreffende im Mittelpunkt steht. Extreme Angst davor sich z.B. in solchen Situationen peinlich zu verhalten, z.B. zu Zittern oder zu Erröten, zu Erbrechen oder vor einer unkontrollierten Blasen-/Darmentleerung?
Paruresis (schüchterne Blase – die Angst vor dem Wasser lassen)
Schwierigkeiten außerhalb seiner privaten Umgebung Wasser zu lassen. Entscheidend ist die Anwesenheit oder auch nur die befürchtete Anwesenheit anderer Menschen. Es gibt verschiedene Abstufungen einer Paruresis. Manche Betroffene brauchen nur eine Weile bis sie Wasser lassen können, manche können ihre Blase oft nur noch im eigenen Badezimmer entleeren. Typisch für die Paruresis ist, dass die Betroffenen ihr Leben so organisieren, dass sie Situationen vermeiden, in denen sie nicht (zu Hause) Wasser lassen können. Dieses Vermeidungsverhalten hat gravierende Folgen für das gesamte Leben.
Phobie („übersteigerte Angst“)
Neben der oben beschriebenen sozialen Phobie, gibt es noch weitere sog. spezifische/isolierte Phobien, die sich auf spezielle Situationen oder Objekte beziehen. Das können bestimmte Tiere sein, Naturgewalten, Situationen die mit Blut, Spritzen oder ähnlichem zu tun haben oder auch ganz andere, hier nicht genannte Situationen. Charakteristisch für eine Phobie ist die übersteigerte Angst. Menschen die an einer Phobie leiden, zeigen extremere Angstsymptome, sie tun deshalb alles um diese Situation zu vermeiden und zeigen die bereits beschriebenen körperliche Symptome (Herzklopfen, schwitzen, zittern…siehe oben).
Panikstörung
Bei dieser Störung zeigen sich üblicherweise wiederholte Panikattacken mit abruptem Beginn, intensiver Angst und körperlichen Symptomen wie z.B. Herzklopfen, schwitzen, zittern (siehe oben). Diese Ängste sind nicht auf spezifische Situationen oder Objekte bezogen. Sie treten spontan auf („wie aus dem Nichts“), sind nicht vorhersehbar und das Maximum der Symptome ist in wenigen Minuten erreicht.
Generalisierte Angststörung
Bei dieser Störung stehen Angst und Anspannung im Vordergrund, Besorgnis und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse. Diese halten über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten an. Zusätzlich können Beschwerden wie Muskelverspannungen, Schmerzen, Ruhelosigkeit, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, anhaltende Reizbarkeit und/oder Einschlafstörungen auftreten.
Zwangsstörung
Zwangsgedanken sind sich wiederholt aufdrängende Gedanken oder Vorstellungen, die starke Angst oder Unwohlsein auslösen. Sie können weder unterdrückt noch verdrängt werden, werden als unsinnig und unbegründet erkannt und als Teil der eigenen Welt erlebt. Zwangshandlungen, Zwangsgedanken oder beides bestehen die meiste Zeit des Tages über min. 2 Wochen. Sie werden als eigene Gedanken/Handlungen angesehen, wiederholen sich, werden als unangenehm empfunden, als übertrieben und unsinnig anerkannt. Betroffene versuchen erfolglos Widerstand zu leisten. Die Ausführung selbst wird nicht als angenehm (im Sinne von Erleichterung) empfunden.